Schöneck (Vogtland)
460 m - 808 m ü.NN, 3200 Einw.
Schöneck liegt am westlichen Ende des Erzgebirges (Gebirgsabfall "Schönecker Landstufe") und präsentiert sich heute als moderner Wintersportort mit einer sehr guten touristischen Infrastruktur (u.a. mit dem IFA-FERIENHOTEL -im Bild rechts- und der bundesweit bekannten u. beliebten "Kammloipe", siehe Seite "Kammskitouren" Touren Nr. 1, 11 u.12). Die Erschließung des rauhen Gebirgslandes östlich der Weißen Elster erfolgte im 11./12. Jh.; die kleine Siedlung Schöneck am Fuße einer Burganlage (Abriss 1765; der Burgfelsen "Alter Söll" wird derzeit als Aussichtspunkt genutzt) erhielt bereits 1370 das Stadtrecht. Die Entwicklung wurde in der Folgezeit immer wieder durch Stadtbrände und Kriege gehemmt. Exulanten begannen im 17. Jh. mit dem Geigenbau (1730 Gründung einer Geigenbauerinnung). Die Produktion von Musikinstrumenten erfolgte bis ins 20. Jh. (u.a. Flöten, Saxophone, elektr. Instrumente). Von 1865 - 1970 war die Herstellung von Zigarren ein wichtiger Erwerbszweig. 1875 erhielt die Stadt Bahnanschluss (Strecke Chemnitz - Aue - Adorf jetzt Vogtlandbahn Zwickau - Schöneck - Kraslice). Kurz vor Schöneck überquert diese Linie den Erzgebirgshauptkamm bei 772 m ü. NN .
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In der DDR veränderte sich das Stadtbild wesentlich: Entwicklung und Einführung neuer Industriezweige (u.a. Musikelektronik, Fahrzeugbeleuchtung), Bau von Eigenheimsiedlungen, neues Wohngebiet mit Fernwärmeversorgung, Schulneubau, großzügiger Ausbau der touristischen Infrastruktur (u.a. Neubau Ferienheim , Anlegung von Pisten, drei Schlepplifte ermöglichten den alpinen Skisport). Das FDGB-Ferienheim auf der "Hohen Reuth" (eingeweiht 1985 als Ferien- und Erholungsheim Karl Marx) gehörte mit über 1000 Betten zu den größten Neubauten dieser Art in der DDR. Als IFA-Hotel ist es das größte Gebirgshotel landesweit.
Die Firma "GK Software AG" schuf nach 1990 neue und zukunftsträchtige Beschäftigungsmöglichkeiten für Schöneck und die gesamte Region. Das börsennotierte Unternehmen hat sich bis heute rasant entwickelt und ist in über 30 Ländern erfolgreich tätig. Der sport- und tourismusfreundliche einheimische Betrieb (u.a. Ausstattung der Fernloipe u. Pisten mit Webcams) hat seine Firmenzentrale in Schöneck.
Die Entwicklung zum Wintersportort begann in Schöneck bereits vor über 100 Jahren (1909 Bau einer Sprungschanze); Schöneck hat bis heute einen guten Ruf als Austragungsort von Skiwettkämpfen. Schönecker Wintersportler errangen auch international beachtliche Erfolge, u.a. belegte Ernst Scherzer (mehrfacher DDR-Meister) bei den Olympischen Winterspielen 1964 den 13. Platz im Torlauf, der Skispringer Eberhard Seifert wurde 1975 10. bei der int. Vierschanzentournee in Bischofshofen.
Die "Kammloipe" auf dem Kamm des Westerzgebirges zwischen Schöneck und Johanngeorgenstadt besteht seit 1992 (angelegt von S. Gläß u. C. Meyer). Sie ist die wichtigste touristische Einrichtung für den Wintertourismus in der gesamten Kammregion. An der bundesweit beliebtesten Fernloipe (Anfang u. Ende in Schöneck) wurden in den vergangenen 30 Jahren zahlreiche Verbesserungen erreicht (z.B. Überbrückung der B 283 in Mühlleithen, 2009 /2010 Ausbau zur Freistiltrasse im Schneckensteingebiet, 2010 Bau einer Sonnenterrasse mit Notfallstation, 2017 Neugestaltung Loipeneinstieg einschl. Starttrasse in Schöneck, 2021 Neugestaltung Kammloipeneinstieg Mühlleithen u. dazu Bau einer neuen Loipentrasse). Durch die Internetseite kammloipe.de (Autor S. Gläß) wurde die Kammloipenregion weithin bekannt.
Am Haltepunkt „Schöneck-Ferienpark“ (Triebwagen-Verbindungen im Stundentakt u.a. nach Zwickau, Plauen, Klingenthal und Kraslice) steht auch ein modernes Loipenhaus mit Touristinfo zur Verfügung. Der Einstieg in die Kammloipe (Anfang der Fernloipe) befindet sich am Kreisverkehr (gegenüber "Sport-Point" mit Skiausleihe und Loipenservice). Das neue Parkhaus mit 600 Stellflächen kann in unmittelbarer Nähe genutzt werden. Ein Direkteinstieg in die Kammloipe ist auch am neuen "Hotel Tannenhaus" möglich.
Der naheliegende „IFA-Ferienpark“ mit Hotel, Erlebnisbad, Tennishalle und vielen weiteren Freizeiteinrichtungen gewährleistet einen erlebnisreichen Skiurlaub; die Pisten der Skischaukel beginnen unmittelbar am Hotel (Bergstation Vierer-Sessellift s. Bild).
Zahlreiche Wanderwege und Radtourenvarianten (u.a. Intern. Fernwanderweg E3 Atlantik - Schwarzes Meer, Kammweg Schöneck - Johanngeorgenstadt - Altenberg, Mulderadweg Schöneck - Dessau) vervollständigen die Möglichkeiten für einen aktiven und erlebnisreichen Urlaub in Schöneck (siehe Radtouren Nr. 2, 9, 10, u. 11 auf unserer "Sommerseite"). Die Radferntour Nr. 11 in Etappen von Schöneck über Aschberg/Bublava auf der tschechischen Gebirgsseite bis Altenberg ist eine besondere Attraktion. Klettersport ist an der Kletterwand am Firmengebäude der GK Software SE und am Aussichtsfelsen "Alter Söll" (14 gesicherte Kletterwege mit Schwierigkeitsgrad 5 bis 7) möglich.
Die herrliche Fernsicht (s. Seite "Bildergalerie" Nr. 50 - 59) vom „Balkon des Vogtlandes“ über das Vogtland bis zum Fichtelgebirge in Bayern ist beeindruckend.