Die Kammloipe - mehr Infos...
zum Vergrößern auf die Karte klicken
Das Gebirge
Erzgebirge und Vogtland gehören zur Mitteleuropäischen Gebirgsscholle. Das Erzgebirge hat eine West-Ost-Ausdehnung von 120 km. Nach seiner Großform ist es eine riesige Pultscholle mit einer Fläche von 4000 km², deren Hebung während des Neogens und im Pleistozän erfolgte. Sie steigt von N nach S über 50 km hoch zum Kamm an (höchster Punkt Klinovec 1244 m) und fällt am Randbruch steil zum Böhmischen Becken (300 – 500 m) ab. Die reichen Erzlagerstätten (Silber, Zinn, Eisen, Nickel, Uran) gaben dem Gebirge seinen Namen. Johanngeorgenstadt und Eibenstock sind traditionsreiche Bergstädte; im vogtländischen Westerzgebirgsteil wurde vor allem am Kiel und in Gottesberg über Jahrhunderte Bergbau betrieben. Durch Bergbau und Waldgewerbe entstanden die Kammsiedlungen erst im 16./17. Jh., lediglich Schöneck erhielt bereits 1370 Stadtrecht. Der geschlossene Fichtenwald im Kammloipenbereich wird nur durch einige Rodungsinseln (Mühlleithen, Carlsfeld, Weitersglashütte und Johanngeorgenstadt) unterbrochen. Die Hochtäler mit ihren Quellbereichen beiderseits der Hauptwasserscheide sind tourismusfrei, so dass in Verbindung mit den Kamm-Naturschutzgebieten im Naturpark Erzgebirge/Vogtland eine große Natur-Ruhezone entstanden ist; auf und in der Nähe des Hauptkammes wird im Zeitraum Dez./März lediglich die Kammloipe Erzgebirge/Vogtland als Fernloipe betrieben. Diese Loipe erfüllt beispielhaft die gesetzlichen Vorgaben (Erhaltung des Erholungswertes durch naturverträglichen Tourismus) u.a. durch Lärm- u. Werbeverbot. Durch die Lenkung des Touristenstroms werden die Hochmoore bestens geschützt (alle Langläufer bleiben auf der gut gespurten Kammloipentrasse!)
Der wind- und niederschlagsreiche Erzgebirgskamm wird von der Energie- und Wasserwirtschaft vielfach genutzt (Windkraftanlagen, Pumpspeicherkraftwerk Markersbach, Trinkwassertalsperren). Allein im Bereich der Kammloipenregion gibt es vier Trinkwassertalsperren, die mit Quellwasserzuflüssen aus den Hochlagen gespeist werden (siehe Bildergalerie Sommerseite Klick re. oben u.a. Bild-Nr. 111 - 155).
Die Kammloipe entstand 1992 (am 18.12. 1992 erstmals gespurt) durch die Initiative von Christoph Meyer (Johanngeorgenstadt) und Siegfried Gläß (Muldenberg; Gesamtkonzept). Im Zeitraum 1992 - 2023 konnten wesentliche Verbesserungen der Kammloippen-Infrastruktur erreicht werden: Bau von neuen separaten Trassen ab Mühlleithen in Ri. Aschberg u. Winselburg; Anlegung Parkplatz "Am Kielfloßgraben" (die vom Sächs. Staatsforst angebrachte Bezeichnung "Am Schneidersberg" entspricht nicht den Tatsachen u. ist eine vorsätzliche Fehlinformation); Überbrückung der B 283 am Pass Mühlleithen. Weitere Verbesserungen durch ehrenamtliche Initiative: Neu- u. Ausbau der Loipentrasse für Freistil 2009 - 2011 im Schneckensteingebiet bis zum P Kielfloßgraben; 2010 Bau einer Sonnenterrasse mit Notfallstation; 2017 Verbreiterung der Loipentrasse ab P Kielfloßgraben; 2017 Neubau einer Loipentrasse mit Zentraleinstieg im Startbereich Schöneck; 2018 Loipenverbesserung entlang der S 304, 2021 Neugestaltung Einstieg Mühlleithen einschl. Bau einer separaten Loipentrasse, 2023 Bau von drei Loipentrassen zur Umgehung von Gefahrenstellen im Bereich Aschberg - Gr. Rammelsberg, Ausschilderung über den Kiel auf die bereits vorhandene Loipentrasse (1992 bereits so geplant, jedoch damals nicht möglich, die Führung über Winselburg war eine Notlösung). Die Kammloipe entwickelte sich zu einer bundesweit beliebten touristischen Attraktion mit großer wirtschaftlicher Bedeutung für eine ganze Region (Einschätzung LTV Sachsen: "Pulsader des Tourismus"). Die Internetseite "kammloipe.de" (täglich 6.15 Uhr aktueller Loipenbericht) sendet seit 2001 und macht unser Region weithin bekannt (dazu trugen auch 1992 - 2002 acht Prospekte "Kammloipe" bei). Bereits 1992 erschien die 1. Auflage einer Loipenkarte (grenzüberschreitend, bis 2023 wurden 10 Auflagen gedruckt, besonders die praktischen u. wetterfesten Faltkarten Nr. 1 - 3 (aktuell u. mit Teil KLM) sind begehrt und über unsere Seite "Karten zur Kammloipe" sofort lieferbar (auch ins Ausland). Alle Infotafeln zwischen Schöneck u. Sattel Gr. Rammelsberg (Vogtlandkreis) wurden 2023 neu u. aktuell gestaltet.
Schöneck - Schneckenstein
Im Ortsteil Tannenhaus von Schöneck befindet sich eine dreiteilige Wasserscheide auf dem Erzgebirgskamm: Rote Mulde/Zwickauer Mulde/Mulde zur Elbe; Wolfsbach/Zwota zur Ohře; Würschnitz/Weiße Elster zur Saale. Der Loipeneinstieg am Kreisverkehr befindet sich auf der Hauptwasserscheide des Erzgebirges (777 m ü. NN). Die neue Loipentrasse tangiert kurz nach dem Start den "Kammsee Tannenhaus". Bis zum Anstieg ins Schneckensteingebiet (ab P Kielfloßgraben) folgt eine abwechslungsreiche Hochfläche (750 – 850 m ü.NN) mit dem Quellgebiet der Zwickauer Mulde. Nach der Querung des Hochtals der Weißen Mulde beginnt an der Hämmerlinghütte in Ri. P Kielfloßgraben ein breiter Kammloipen-Freistilabschnitt, der auf der Hauptwasserscheide des Gebirges verläuft (die Entwässerung des Westerzgebirges erfolgt nach Norden zur Zwickauer Mulde und nach Süden zur Ohře). Der Schneckensteinfelsen befindet sich im Kontaktbereich zum Eibenstocker Granitmassiv; im 18. Jh. wurden die weingelben Schneckensteintopase abgebaut und zu Schmucksteinen verarbeitet. Nach dem 2. Weltkrieg entstanden auf der Schneckensteiner Kamm-Hochfläche mehrere Uranbergwerke. Entlang der sanierten Haldenkette verläuft die neue Kammloipentrasse vom Jugendschacht (Sonnenterrasse seit 2010) bis zum Schacht Schneckenstein (Aussichtspunkt "Panoramablick"). Die breite Freistiltrasse zur Anbindung der touristischen Attraktion "Panoramablick" wurde von Kammloipenfreunden in ehrenamtlicher Arbeit erbaut. Die im Herbst 2017 aufgestellte Tafel durch die Gemeinde Muldenhammer (vom Staatsforst genehmigt!) ist nicht zweckmäßig (es wird lediglich ein schlechtes Foto erläutert) und unsachlich. Die im Blickfeld befindlichen tschechischen Landesteile sind als deutsches Staatsgebiet dargestellt; in der Kausalität mit den deutschen Verbrechen in unserem Nachbarland 1938 - 1945 entspricht dies nicht den jetzigen Grenzverträgen und ist daher eine absichtliche Provokation. Die Aufstellung von sachlich richtigen Tafeln wurde vom Sächs. Staatsforst nicht erlaubt.
Schneckenstein - Carlsfeld
Ab Schneckenstein verläuft der Kamm über den Kiel (943 m) zum Gebirgssattel von Mühlleithen (Passhöhe 860 m); dort überquert eine Loipenbrücke die B 283. Auf dieser gut ausgebauten Passstraße ist der bekannte Langlaufort von beiden Gebirgsseiten sehr gut erreichbar (von der A 72 Autobahnzubringer ab Treuen über Auerbach). Für Skitouristen gibt es ausgezeichnete Bedingungen (P an der Kammloipenbrücke, zentraler Kammloipeneinstieg, Ferienhotel Mühlleithen mit Restaurant).
Zwischen Kiel (943 m) und Hirschberg (959 m) verengt sich der Hauptkamm zu einem z. T. nur wenige Meter breiten Gebirgsrücken und das Profil wird bewegter mit steilen Abschnitten (2023 wurden neue Loipentrassen zur Umgehung gebaut).
Auf dem Flachstück nach der "Galgenhöhe" (958 m ü.NN, höchster Punkt der Kammloipe) zweigt kurz vor dem Schwarzen Teich grenzüberschreitend eine Verbindungsloipe zur Skimagistrale KLM ab. Im Quellgebiet der Großen Pyra und der Wilzsch weitet sich der Kamm zu einer breiten Hochfläche aus. Hier befinden sich beiderseits der Staatsgrenze ausgedehnte Hochmoorgebiete, die unter Naturschutz stehen. Durch die Lenkung der Touristenströme leistet die Kammloipe einen großen Beitrag zur Erhaltung von Fauna und Flora in diesem Naturparkbereich (vor 1992 verlief die Kammskispur zwischen Abzw. Neunerweg und Henneberg durch die Hochmoorkernzonen!).
Carlsfeld - Johanngeorgenstadt
Nach dem Hochmoor „Großer Kranichsee“ zieht sich der unterschiedlich breite Kammrücken über die Stangenhöhe (963 m) zum Wildenthaler Pass (938 m) und erreicht nach der Mittelflügelhöhe das Hochmoor „Kleiner Kranichsee“ mit Aussichtskanzel.
Oberhalb Johanngeorgenstadt-Henneberg verlässt der Erzgebirgshauptkamm am Korec (982 m) das sächsische Gebiet (über Henneberg Verbindungsloipe entlang der Staatsgranze zur Skimagistrale) und verläuft in Richtung Osten über den Klinovec bis ins Osterzgebirge ausschließlich auf tschechischer Seite. Vom Abzweig Aschberg bis Johanngeorgenstadt führt die Kammloipe meist an der Staatsgrenze zur Tschechischen Republik entlang. Verwaltungsmäßig gehört die Kammloipenregion zum Vogtlandkreis (zwei Drittel) und zum Erzgebirgskreis.
Verkehr
Das sächsische Erzgebirge ist mit Autobahnen (A 72, A 4), Bundesstraßen und der Bahnfernstrecke Dresden - Chemnitz - Zwickau - Plauen - Nürnberg (einschl. Gebirgsnebenstrecken) bestens erschlossen. Besonders in der Kammloipenregion bestehen gute Straßen- und Eisenbahnverbindungen. Zwei Normalspurstrecken überqueren den Hauptkamm des Erzgebirges: Die Strecke Zwickau - Aue - Johanngeorgenstadt - Karlovy Vary überquert den Hauptkamm zwischen Horní Blatná und Pernink bei 915 m ü.NN; die Vogtlandbahn (VL 1) Zwickau - Falkenstein - Schöneck - Kraslice erklimmt den Hauptkamm (772 m ü.NN) zwischen Muldenberg und Schöneck. Auf den Bahnstrecken nach Johanngeorgenstadt und Klingenthal verkehren moderne Triebwagenzüge. In Schöneck halten die Züge aus Richtung Zwickau, Plauen und Kraslice direkt am Loipenhaus. Durch die ideale Anbindung der S-Bahnstrecke Leipzig - Zwickau an beide Bahnlinien (nach Schöneck und Johanngeorgenstadt) sind variable Tourenplanungen möglich, z. B. Anreise von Zwickau bis Johanngeorgenstadt und nach einer Kammloipentagestour Rückfahrt ab Schöneck. Hinweis: Die Züge der Vogtlandbahn haben auf dem Bahnhof Muldenberg derzeit keinen Verkehrshalt.
Von der Autobahn A 72 zweigen drei Autobahnzubringerstraßen (ohne Ortsdurchfahrten) in die Kammloipenregion Vogtland/Erzgebirge ab: Anschlussstelle Treuen nach Auerbach (Vogtl.) u. Falkenstein; Anschlussstelle Hartenstein nach Aue (Erzgeb.); Anschlussstelle Zwickau West nach Schneeberg (Erzgeb.) Die Gebirgsstraßen sind sehr gut ausgebaut und überwiegend ordentlich beschildert; an den Kreuzungen in Muldenberg (Gemeinde Grünbach), Hammerbrücke, Jägersgrün (Gemeinde Muldenhammer), Auerbach u. Schneeberg ist die Ausschilderung jedoch z.T. mangelhaft und irreführend. Die Zufahrtsstraße nach Johanngeorgenstadt führt ab Aue über Schwarzenberg durch das Schwarzwassertal. Von der Tankstelle am Ortseingang in Johanngeorgenstadt errreicht man re. abbiegend bergauf schnell den Kammloipen-Großparkplatz in Johanngeorgenstadt-Neustadt.
Von der Bundesstraße 283 Aue - Klingenthal zweigt bei Eibenstock die Zufahrtsstraße nach Carlsfeld über Wildenthal ab. Eine direkte Straßenverbindung nach Carlsfeld gibt es von der B 283 (im Tal der Zwickauer Mulde) ab Wilzschhaus durch das Wilzschtal nach Carlsfeld.
Im Westteil der Kammloipe überqueren drei gut ausgebaute Bergstraßen den Hauptkamm, so dass die Parkplätze zum Direkteinstieg in die Fernloipe schnell erreichbar sind:
- Straße Aue B 283/Auerbach (V.) - Tannenbergsthal - Pass Mühlleithen (860 m ü. NN; P an der Kammloipenbrücke u. am Loipenhaus) - Klingenthal
- Straße Falkenstein (V.) - Muldenberger Pass (769 m ü.NN; P Am Kielfloßgraben) - Vogtlandarena/ Großschanze - Klingenthal
- Straße Oelsnitz (V.) - Schöneck (775 m ü. NN; Parkhaus/P am Kreisverkehr Sportpoint) - Kottenheider Pass (800 m ü. NN) - Klingenthal
Durch eine Kammloipen-Parallelstraße (siehe Übersichtskarte Seite "Karten z. Kammloipe") sind alle Direkteinstiege schnell erreichbar, so dass eine variable Tourenplanung möglich ist (siehe Tourenvorschläge Nr. 1 - 21 Seite "Kammskitouren"). Die günstige Verbindung verläuft wie folgt: Schöneck (Parkhaus, Ferienpark) - Muldenberg Krzg. 6,6 km (Abzw. re. P Kammloipe 2,8 km in Ri. Klingenthal, der Gemeindewegweiser auf der Kreuzung ist falsch!)) - weiter geradeaus (nicht ausgeschildert!) Hammerbrücke Schule 9 km (P Anschlussloipe) - Tannenbergsthal Ghs. "Tanne" 12,7 km (Abzw. re. P Kammloipe Mühlleithen 4 km, P Siedlung Schneckenstein 6 km) - Morgenröthe-Rautenkranz 16,5 km - Carlsfeld P2 28,8 km (Anschlussl. zur Kammloipe) - Abzw. Weitersglashütte 29,5 km (Abzw. re. P Kammloipe 1,2 km) - Wildenthal - Sauschwemme 36,2 km (P Anschlussloipe) - Johanngeorgenstadt Neustadt 39 km (re. Loipen-Großparkplatz).