Grünbach-Muldenberg
575 - 823 m ü.NN, 1.600 Einw.
Die Besiedlung der westlichen Hochfläche über dem oberen Göltzschtal begann im 16. Jahrhundert. Die Ortsentwicklung wurde weitgehend von der Weberei (Beginn 18./19. Jh.) bestimmt. Bis 1990 war Grünbach ein wichtiger Standort der Textilindustrie (zahlreiche Weberei- u. Stickereibetriebe), besonders begehrt waren Grünbacher Gardinen. -
Die Landschaft in und um Grünbach ist geprägt von zahlreichen Felsgebilden, die aus Grauwackenquarzit bestehen und sich durch ihre Formenvielfalt auszeichnen. Diese touristischen Sehenswürdigkeiten sind durch den "Felsen-Rundweg" (angelegt 1994) erschlossen (die sogenannten "Felsenwege" sind völlig überflüssig). Für den Klettersport sind über 100 Kletterrouten verschiedener Schwierigkeitsgrade unmittelbar am Felsen-Rundweg nutzbar. Durch die abwechslungsreiche Waldlandschaft und vielfältige touristische Möglichkeiten hat sich Grünbach zum Erholungs- und Wintersportort entwickelt.
Felsen-Rundweg: Grünbach - Falkenstein - Grünbach
Am Felsen-Rundweg gibt es 113 gesicherte Kletterrouten für Anfänger und Könner der Felskletterei (Schwierigkeitsgrade 2 - 8+).
Die Ortsloipen mit Nacht- und Freistilloipe beginnen an der Skihütte (Muldenberger Straße); das Erreichen der Kammloipe ist auf Umwegen über Ortsloipen möglich (die direkte Anschlussloipe wurde von der Germeinde gesperrt!) . Die "Neue Loipe" (beleuchtet, in der schneelosen Zeit als Rollerbahn nutzbar) verbindet das Loipennetz mit dem OT Muldenberg (Hotel/Ghs. "Haus Muldenberg"). Die Kammloipe verläuft oberhalb der Talsperre Muldenberg im Ortsteilbereich Muldenberg und erreicht auf dem "Schwerdtweg" (Haupkamm) am Muldenberger Pass (Straße Muldenberg - Klingenthal 770 m ü.NN) den Kammloipenparkplatz "Am Kielfloßgraben" (der Kielfloßgraben, erb. 1630/32, techn. Denkmal, überwindet unmittelbar am Parkplatz in einem Kammeinschnitt die Hauptwasserscheide des Erzgebirges und ermöglichte die Scheitholzflößerei von der Südseite des Gebirges bis in den Raum Leipzig/Halle). Dieser Parkplatz im Gemeindebereich wurde für den Direkteinstieg in die 1992 geschaffene Fernloipe angelegt; es ist der günstigste Skitouren-Ausgangspunkt der westlichen Kammloipenregion (s. "Kammskitouren" Nr. 1, ,13 bis 16). Der Gemeinde-Wegweiser an der Kreuzung Muldenberg zur Kammloipe ist irreführend; die Beschilderung vom Staatsforst auf dem Parkplatz (P "Schneidersberg") stimmt nicht.
Muldenberg ist der erste Ort am Flusslauf der Zwickauer Mulde (entstanden als Flößer- und Holzfällersiedlung nach dem Bau des Oberen Floßgrabens 1584-87). Die reizvolle Wald- und Wasserlandschaft eignet sich auch außerhalb der Wintersaison ausgezeichnet für touristische Aktivitäten. Von 1984 bis 2014 wurde ein umfangreiches Wanderwegenetz entwickelt, markiert und ausgeschildert. Die regionalen Wanderwege (Muldentalweg, Wanderweg Klingenthal - Talsp. Pöhl) und die Fernwanderwege E3 Atlantik - Karpaten und Erzgebirgskammweg sind sinnvoll verbunden, so dass ein attraktives Wanderzentrum entstand. In der erholsamen Gebirgslandschaft bestehen vielfältige Radtourenmöglichkeiten (siehe Sommerseite kammloipe.de Tour Nr. 1, 3, 5, 6, 8, 9, 10, u. 11). Für Erholung und Sport lädt der Badesee im Ortsbereich ein.
Durch die günstige verkehrstechnische Lage (Vogtlandbahn, mehrere Staatsstraßen, Muldentalstraße, Autobahnzubringer A u. B) ist Muldenberg aus allen Richtungen sehr gut erreichbar (an der Kreuzung S 302/304 jedoch fehlende u. falsche Ausschilderung, der wichtige Vorwegweiser an der S 302 aus Ri. Schöneck für die Anfahrt zu den touristischen Attrakionen -Sperrmauer, Kammloipe, Vogtland Arena, Schneckenstein, Raumfahrtausstellung- wurde von der Gemeinde entfernt und die Verbindungstrasse S 302/S304 absichtlich z.T. zerstört). Die Straße Muldenberg - Klingenthal über den Muldenberger Pass zur Vogtland Arena und weiter in die Tschechische Republik ist besonders bei Motortouristen beliebt.
Eine besondere Sehenswürdigkeit ist die Talsperre Muldenberg mit der zweitlängsten Bruchsteinsperrmauer Deutschlands (476 m; für Fußgänger und Radfahrer geöffnet). Durch Aktionen der US-Armee wurde am 13.5. 1945 in Kausalität zum 2. Weltkrieg die Mauer im östl. Bereich z.T. zerstört (schwieriger Wiederaufbau bis 1950).